Einführung in Pilotprojekte zum Cannabishandel
Das Konzept der Pilotprojekte für den Cannabishandel ist nicht neu und erfreut sich bei politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden in Europa offenbar zunehmender Beliebtheit. Das jüngste Beispiel dafür findet sich in Island, wo vor kurzem ein Vorschlag eingereicht wurde, um ein Pilotprojekt mit Schwerpunkt medizinisches Cannabis zu starten.
Pilotprojekte zum Cannabishandel verstehen
Für diejenigen, die mit Pilotprojekten für den Cannabishandel nicht vertraut sind: Projekte für den Handel mit medizinischem Cannabis und Cannabis für Erwachsene ermöglichen es den Gerichtsbarkeiten, einen begrenzten, legalen Cannabishandel zu erlauben. Die Theorie hinter diesem Konzept ist, dass es politischen Entscheidungsträgern und Aufsichtsbehörden die Möglichkeit bietet, zu sehen, wie der Handel in einem begrenzten Umfang funktioniert, um besser in der Lage zu sein, eine nationale Politik zu entwickeln.
Gegenwärtige Pilotprogramme in Europa
In Dänemark gibt es derzeit ein Pilotprogramm für medizinische Zwecke, und in der Schweiz gibt es Pilotprogramme für den Gebrauch durch Erwachsene. Nach dem aktuellen Legalisierungsplan in Deutschland werden die Pilotprogramme Teil der zweiten Phase der Legalisierung sein, sobald die Details geklärt sind.
Islands einzigartiger Vorschlag
Islands Pilotprojekt unterscheidet sich etwas von dem, was in der Schweiz und eventuell in Deutschland läuft, abgesehen davon, dass der isländische Vorschlag nur für den medizinischen Gebrauch und nicht für den Gebrauch durch Erwachsene gilt. Man könnte leicht argumentieren, dass es sich bei dem isländischen Vorschlag im Wesentlichen um eine Ausweitung des medizinischen Cannabisprogramms des Landes handelt, wenn auch in einer zeitlich begrenzten Form.
Details des vorgeschlagenen Projekts
Nach einer Debatte im isländischen Parlament (Alþingi) in der vergangenen Woche haben Beamte ein vierjähriges Pilotprojekt vorgeschlagen, um die Verwendung von medizinischem Cannabis sowie den Anbau, die Herstellung und den Vertrieb von Produkten auf Cannabisbasis für den medizinischen Gebrauch zu erlauben.
Implementierung des Projekts
Wenn das Projekt genehmigt wird, wird das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit dem Minister für Kultur und Handel eine Arbeitsgruppe einsetzen, die einen Gesetzentwurf ausarbeiten soll, der es Unternehmen ermöglicht, Lizenzen für die Herstellung und den Vertrieb von Cannabisarzneimitteln zu beantragen. Der Gesetzentwurf müsste vom Ministerium bis zum 31. Dezember vorgelegt werden, wobei das vierjährige Pilotprogramm am 1. Januar 2024 beginnen soll.
Gegenwärtiger Zugang zu medizinischem Cannabis in Island
Gegenwärtig ist in Island nur das pharmazeutische Produkt Sativex für kranke Patienten verfügbar, und auch das nur unter bestimmten Umständen. Wie überall auf der Welt verdienen auch in Island leidende Patienten einen sicheren, legalen Zugang zu ihrer Medizin in der Form, die ihnen am besten hilft.
Schlusswort
Es bleibt abzuwarten, ob der isländische Vorschlag in diesem Jahr die Ziellinie erreicht, und selbst wenn, ob 2024 das tatsächliche Jahr der Einführung sein wird oder nicht. Pilotprojekte sind berüchtigt dafür, dass sich ihre Umsetzung verzögert. Hoffentlich wird das in Island nicht der Fall sein.