Die überraschende Verbindung: Cannabis und der Rausch des Läufers
Für viele ist das Bild eines Cannabiskonsumenten oft mit Entspannung und Freizeit verbunden. Jüngste Studien stellen diese Vorstellung jedoch in Frage und legen nahe, dass Cannabis eine Rolle dabei spielen könnte, die Erfahrung von Sport zu verbessern, insbesondere das euphorische Gefühl, das als "Läufer-High" bekannt ist.
Cannabis und körperliche Betätigung: Eine neue Sichtweise
Im Gegensatz zum Klischee des "faulen Kiffers" hat sich die jüngste Forschung mit dem Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und körperlicher Betätigung befasst. Einige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabiskonsumenten sich mit gleicher Wahrscheinlichkeit, wenn nicht sogar häufiger, körperlich betätigen als Nichtkonsumenten. Dies hat die Wissenschaftler dazu veranlasst, die Auswirkungen von Cannabis während der körperlichen Betätigung weiter zu erforschen.
In einer bahnbrechenden Studie untersuchten die Forscher die Erfahrungen der Teilnehmer beim Laufen nach Cannabiskonsum im Vergleich zum Laufen ohne Cannabiskonsum. An der Studie nahmen Cannabiskonsumenten im Alter zwischen 21 und 49 Jahren teil, die überwiegend männlich und weiß waren.
Die Ergebnisse waren verblüffend. Diejenigen, die nach dem Cannabiskonsum liefen, berichteten von einer positiveren Erfahrung mit weniger negativen Auswirkungen und einem stärkeren Gefühl des "Läuferhochs". Darüber hinaus stellten die Teilnehmer während ihres "Cannabis-Laufs" Gefühle der Ruhe, des Vergnügens und der Abgrenzung fest und berichteten über geringere Schmerzen nach dem Training.
Steigert Cannabis die Motivation zum Sport?
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die mit dem Cannabiskonsum verbundenen positiven Erfahrungen zu einer erhöhten Motivation und einem größeren Engagement beim Sport führen könnten. Da Gefühle der Positivität, der Abgrenzung und des Vergnügens während der körperlichen Betätigung mit der Fähigkeit einer Person verbunden sind, ein regelmäßiges Sportprogramm aufrechtzuerhalten, könnte Cannabis eine Rolle bei der Steigerung der Sportmotivation seiner Konsumenten spielen.
Dies könnte möglicherweise erklären, warum Cannabiskonsumenten häufig die Mindestrichtlinien für körperliche Aktivität einhalten und im Allgemeinen einen niedrigeren Body-Mass-Index haben.
Endocannabinoide: Die wahren Stars hinter dem "Läuferhoch"
Während Endorphine traditionell für das "Läuferhoch" verantwortlich gemacht werden, deuten neuere Forschungen darauf hin, dass Endocannabinoide, Cannabinoide, die vom menschlichen Körper natürlich produziert werden, die wahren Schuldigen sein könnten.
Eine Studie der Wayne State University fand heraus, dass akutes Training den Endocannabinoid-Spiegel durchweg erhöht. Dieser Anstieg wurde bei verschiedenen Formen der körperlichen Betätigung beobachtet, vom Laufen und Schwimmen bis hin zum Gewichtheben, und war bei Personen mit unterschiedlichen Gesundheitszuständen konsistent.
Wie Hilary A. Marusak, Assistenzprofessorin für Psychiatrie und Verhaltensneurowissenschaften an der Universität, anmerkte, könnten die Endocannabinoide und nicht die Endorphine die Hauptakteure des euphorischen Gefühls nach dem Sport sein.
Schlussfolgerung
Die Beziehung zwischen Cannabis und körperlicher Betätigung ist ein aufstrebendes Forschungsgebiet, wobei erste Ergebnisse auf eine positive Korrelation hindeuten. Wenn die Forschung weiter voranschreitet, könnte es nicht mehr lange dauern, bis das Klischee des "faulen Kiffers" durch das Bild eines aktiven, gesundheitsbewussten Menschen ersetzt wird.