Umfrage zeigt: 46% der Luxemburger haben Cannabis probiert

31.03.2025
Winkende Flagge von Luxemburg

In einer aufschlussreichen nationalen Umfrage, die ILRES im Auftrag des luxemburgischen Gesundheitsministeriums durchgeführt hat, gab fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an, im Laufe ihres Lebens bereits Cannabis ausprobiert zu haben.

Diese Zahl – 46,3 % – zeigt, wie stark Cannabis mittlerweile Teil der Gesellschaft in Luxemburg ist, obwohl weiterhin gewisse Vorurteile und gesetzliche Änderungen bestehen. Die Umfrage wurde im Oktober 2023 online mit 3’115 Teilnehmenden durchgeführt und hat neue Diskussionen über die Wirksamkeit der aktuellen Regelungen sowie über die öffentliche Meinung ausgelöst.

Die Legalisierung hat nicht zu einem Anstieg der Nutzung geführt

Seit der Reform in Luxemburg im Jahr 2023, die es Erwachsenen erlaubt, bis zu vier Cannabispflanzen pro Haushalt anzubauen, wurde vielfach ein starker Anstieg der Verwendung erwartet. Dieser ist jedoch ausgeblieben.

Lediglich 14,2 % der Befragten gaben an, im vergangenen Jahr Cannabis verwendet zu haben, und nur 7,8 % taten dies im letzten Monat. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass trotz verbreiteter Neugier und früherer Nutzung der aktuelle oder regelmässige Konsum weniger verbreitet ist, als Kritiker befürchtet hatten.

Heimanbau: Eine Option, die nur wenige nutzen

Die Möglichkeit, Cannabis legal zuhause anzubauen, wird bislang nur von einer Minderheit genutzt. Unter denjenigen, die kürzlich Cannabis verwendet haben, berichteten lediglich 11,5 %, dass sie selbst anbauen. Die Mehrheit dieser Personen begann damit erst nach der Gesetzesänderung.

Ihre Beweggründe waren vor allem Eigenverantwortung – etwa der Wunsch, die Herkunft des Produkts zu kennen, die Abhängigkeit vom illegalen Markt zu verringern und Kosten zu sparen.

Diese Heimanbauer schätzten zudem die praktische Verfügbarkeit und das subjektive Sicherheitsgefühl beim eigenen Anbau. Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Die Komplexität des Anbaus, mögliche Kontakte mit Minderjährigen und die Frage, ob der leichtere Zugang möglicherweise auch empfindliche Gruppen beeinflussen könnte, wurden kritisch betrachtet.

Unterschiedliche Sichtweisen erfordern sachliche Aufklärung

Diese Umfrage zeigt letztlich die Vielfalt der öffentlichen Einstellungen zu Cannabis in Luxemburg. Während frühere Erfahrungen weit verbreitet sind, fällt der heutige Umgang damit deutlich zurückhaltender aus.

Die Legalisierung hat die allgemeinen Verhaltensmuster nicht wesentlich verändert, jedoch einer kleinen Bevölkerungsgruppe den Weg aus dem Schwarzmarkt eröffnet. Einschätzungen in Bezug auf gesundheitliche Aspekte gehen oft stark auseinander und hängen stark von den persönlichen Erfahrungen ab.

Persönliche Einschätzung

Beim Lesen der Umfrageergebnisse habe ich mich gefragt, wie sich gesellschaftliche Normen verändern. Luxemburgs vorsichtige, aber fortschrittliche Schritte in Richtung Legalisierung zeigen eine Gesellschaft, die ihre Möglichkeiten austestet und gleichzeitig versucht, den Fokus auf Gesundheit und Sicherheit zu behalten.

Dass fast die Hälfte der Bevölkerung bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht hat, ist ein klares Signal – nicht nur hinsichtlich des Interesses an der Pflanze, sondern auch im Hinblick auf den schwindenden gesellschaftlichen Makel.

Aus journalistischer Sicht handelt es sich hier um einen wichtigen kulturellen Moment. Die Daten sprechen weder für einen Notstand noch für einen Anlass zur Euphorie, sondern vielmehr für die Notwendigkeit weiterer Beobachtung, offener Diskussionen und vor allem sachlich fundierter Aufklärung.

Unabhängig davon, ob man der Liberalisierung der Cannabispolitik zustimmt oder nicht – Luxemburg bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.

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Robin Roy Krigslund-Hansen

Robin Roy Krigslund-Hansen

Über den Autor:

Robin Roy Krigslund-Hansen ist bekannt für sein umfangreiches Wissen und seine Expertise in den Bereichen CBD und Hanfproduktion. Mit einer Karriere, die sich über mehr als ein Jahrzehnt in der Cannabisbranche erstreckt, hat er sein Leben dem Verständnis der Feinheiten dieser Pflanzen und ihrer potenziellen Vorteile für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gewidmet. Im Laufe der Jahre hat Robin unermüdlich daran gearbeitet, die vollständige Legalisierung von Hanf in Europa zu fördern. Seine Faszination für die Vielseitigkeit der Pflanze und ihr Potenzial für eine nachhaltige Produktion veranlasste ihn, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben.

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