Vergleich der Cannabisgesetze: Luxemburg vs. Deutschland
Da Länder auf der ganzen Welt ihre Cannabispolitik weiter reformieren, ist es interessant, die verschiedenen Ansätze zu vergleichen. Kürzlich hat das luxemburgische Parlament eine Maßnahme verabschiedet, die den Besitz und den Anbau von Cannabis für Erwachsene legalisiert, während in Deutschland ebenfalls eine Maßnahme zur Legalisierung von Cannabis in Erwägung gezogen wird. In diesem Artikel werden die Cannabisgesetze dieser beiden europäischen Länder verglichen.
Luxemburgs Cannabisgesetz
Luxemburgs Parlament hat letzte Woche eine Maßnahme verabschiedet, die den Besitz von bis zu 3 Gramm Cannabis und den Anbau von bis zu 4 Pflanzen in einer Privatwohnung für Erwachsene ab 18 Jahren legalisiert. Dieses Gesetz sieht jedoch keine kommerzielle Komponente vor, zumindest nicht in der Anfangsphase.
Die Entscheidung des Gesetzgebers, die mit 38 zu 22 Stimmen getroffen wurde, ist im Vergleich zu den weltweiten Legalisierungsstandards deutlich eingeschränkt. Der beste Vergleich dürfte der US-Bundesstaat Vermont sein, der 2018 den Besitz von bis zu einer Unze Cannabis und den Anbau von bis zu zwei Pflanzen legalisierte, den kommerziellen Verkauf aber zunächst untersagte.
Deutschlands geplantes Cannabisgesetz
In Deutschland wird derweil seit zwei Jahren an einer Cannabis-Legalisierungsmaßnahme gearbeitet. Das vorgeschlagene Modell wäre wesentlich robuster als das luxemburgische Gesetz, da es Bestimmungen für Cannabisclubs enthält.
Zu den in Deutschland in Erwägung gezogenen Bestimmungen gehören die Vorschrift, dass alle Clubgrundstücke, auf denen Cannabis angebaut und/oder gelagert wird, streng gesichert werden müssen, dass jeder Club einen "geschulten Sucht- und Präventionsbeauftragten" haben muss und dass die Rückstandsgrenzwerte für Pestizide und Düngemittel eingehalten werden müssen. Der Vorschlag umfasst auch Grenzwerte für den persönlichen Besitz (25 Gramm) und den Anbau (3 Pflanzen) sowie die eventuelle Einführung regionaler Pilotprogramme für den Handel mit Cannabis für Erwachsene.
Vergleich zwischen den beiden Gesetzen
Vergleicht man das neue luxemburgische Gesetz mit dem deutschen Gesetzesvorschlag, wird deutlich, dass das deutsche Modell umfassender ist. Das luxemburgische Gesetz mit seiner niedrigen Besitzgrenze und der Tatsache, dass es keine legale Möglichkeit gibt, Cannabis zu erwerben, die über das Verschenken oder den persönlichen Anbau hinausgeht, wird wahrscheinlich auf Probleme stoßen. Nach dem neuen Gesetz wird beispielsweise der Kauf und Besitz von mehr als drei Gramm Cannabis in Luxemburg mit einer Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten geahndet. Dies erscheint unlogisch, wenn man bedenkt, dass selbst ein unerfahrener Cannabisanbauer Ernten erzielen kann, die weit über 3 Gramm pro Pflanze liegen.
Ausblick nach vorn
Da die Stigmatisierung von Cannabis weiter abnimmt, ist zu hoffen, dass Luxemburg an der Verbesserung seiner Gesetze arbeitet, vor allem wenn man bedenkt, dass die Legalisierung jenseits der Grenze in Deutschland bevorsteht. Wenn Luxemburg sein derzeitiges Gesetz nicht verbessert, könnte es eine bedeutende wirtschaftliche Chance verpassen, wenn Deutschland Cannabis legalisiert. Es ist klar, dass die Welt beobachtet, wie diese beiden europäischen Nationen die Komplexität der Cannabislegalisierung bewältigen.