Guyanas Justizminister ordnet an, kleinere Cannabisvergehen nicht mehr mit Gefängnisstrafen zu ahnden
Der Justizminister von Guyana, Anil Nandlall, hat kürzlich einen bedeutenden Schritt in der Reform des Umgangs mit Cannabisvergehen unternommen. In einer klaren Anweisung warnte er die Polizei davor, Personen, die mit geringen Mengen Cannabis erwischt werden, zu inhaftieren, da diese Praxis gegen das aktuelle rechtliche Rahmenwerk verstoße.
Laut dem Justizminister sollten Personen, die mit weniger als 30 Gramm Cannabis erwischt werden, nicht in Gewahrsam genommen werden. Diese Warnung kommt nach jüngsten Vorfällen, bei denen Personen mit 15 Gramm und 4,2 Gramm Cannabis Berichten zufolge inhaftiert wurden.
Solche Inhaftierungen, so Nandlall, verstoßen gegen die geltenden rechtlichen Grundsätze. Er betonte, dass Strafverfolgungsbehörden nicht befugt seien, Personen wegen geringfügigen Cannabisbesitzes zu inhaftieren, wenn ihnen Kaution zusteht oder sie nicht mit einer Gefängnisstrafe belegt werden sollten.
Aktuelle Cannabisgesetze in Guyana
In Guyana ist der rechtliche Rahmen für den Besitz von Cannabis differenziert. Personen, die mit bis zu 15 Gramm Cannabis erwischt werden, müssen verpflichtende Beratungssitzungen absolvieren, während Personen, die zwischen 15 und 30 Gramm besitzen, in der Regel zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden.
Dieser Ansatz unterstreicht eine Verschiebung hin zur Rehabilitation anstelle von Strafe und spiegelt globale Trends in Richtung der Entkriminalisierung von Cannabis wider.
- Weniger als 15 Gramm: Verpflichtende Beratung
- 15-30 Gramm: Gemeinnützige Arbeit
Mit diesen Maßnahmen stellt Nandlalls Anweisung sicher, dass eine Haftstrafe keine Option für Personen sein sollte, die mit geringen Mengen Cannabis erwischt werden.
Regionaler und globaler Kontext
Während sich die Cannabispolitik in Guyana weiterentwickelt, steht das Land weiterhin im starken Kontrast zu einigen seiner Nachbarn in Südamerika.
Uruguay ist beispielsweise das erste Land, das Cannabis landesweit legalisiert hat. Diese wegweisende Entscheidung fiel bereits 2013. Uruguays Vorbild ist inzwischen von Ländern wie Kanada, Deutschland, Malta und Südafrika gefolgt, die ähnliche Legalisierungsmaßnahmen ergriffen haben.
Darüber hinaus haben weltweit über 57 Länder irgendeine Form von medizinischen Cannabisgesetzen erlassen. Obwohl Guyana diesen fortschrittlichen Beispielen noch nicht vollständig gefolgt ist, markiert die Anweisung des Justizministers einen Schritt in diese Richtung und betont einen rehabilitativen Ansatz bei Drogenvergehen.
Persönliche Einschätzung
Die jüngste Anweisung des Justizministers ist ein bedeutender Schritt für Guyana. Sie zielt darauf ab, die Politik des Landes an die globalen Entwicklungen anzupassen. Durch den Fokus auf Unterstützung statt Bestrafung zeigt Guyana eine mildere Seite.
Diese Veränderung könnte das Justizsystem entlasten und Raum für weitere positive Reformen schaffen. Ich halte diesen Schritt für eine großartige Entwicklung für Guyana und bin gespannt, wie sich das Land in Zukunft weiterentwickeln wird.