Das deutsche Cannabisgesetz: Ein Wendepunkt in der Legalisierung

17.11.2023
Deutsches Gebäude mit Cannabisblatt

Einführung in die Cannabis-Legalisierung in Deutschland

Der Weg zur Liberalisierung von Cannabis in Deutschland hat mit der öffentlichen Anhörung zum Entwurf des Cannabis-Kontrollgesetzes (CanG) im Bundestag einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Diese wegweisende Veranstaltung ermöglichte es Mitgliedern aller parlamentarischen Fraktionen, ihre Fragen an ein Experten- und Fachleutepanel zu richten. Die aus dieser Anhörung gewonnenen Erkenntnisse könnten zu Änderungen des Gesetzentwurfs führen, bevor er zur endgültigen Abstimmung gestellt wird.

Die Haltung zur Strafverfolgung

Zu Beginn der Anhörung war ein Konsens unter den Experten klar: Strafverfolgung ist nicht das richtige Mittel, um den Cannabiskonsum in der Gesellschaft zu regeln. Dr. Jakob Manthey von der UKE-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hob diesen gemeinsamen Standpunkt hervor und setzte damit den Ton für die folgende Diskussion.

Schutz der Patientenrechte nach der Entkriminalisierung

Dr. Kirsten Müller-Vahl von der Arbeitsgruppe Cannabis als Medizin sprach die Bedenken an, die von dem Mitglied der Grünen Partei, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, geäussert wurden. Der aktuelle Gesetzentwurf könnte Cannabispatienten erheblich benachteiligen, indem sie denselben Einschränkungen wie Freizeitnutzer unterworfen werden. Dies könnte insbesondere für Schmerzpatienten, die sofortige Linderung benötigen, belastend sein.

Fahrrechte für medizinische Nutzer

Die Anhörung berührte auch die Notwendigkeit, medizinische Cannabisnutzer in die Fahrverordnungen einzubeziehen. Ein Patient, der sich gut an seine Medikation angepasst hat, sollte am Verkehr teilnehmen können, auch mit erhöhten THC-Werten im Blut, ohne unangemessene Strafen zu riskieren.

Debatte über THC-Grenzwerte und Konsumregulierungen

Die Diskussion erweiterte sich auf die Anpassung der zulässigen THC-Grenzwerte für Fahrer und das Verbot des Konsums in bestimmten Bereichen. Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, argumentierte, dass sinnvoller und gesetzlich erlaubter Eigenanbau unpraktisch sei, wenn Besitzgrenzen für selbst angebautes und gelagertes Cannabis gelten.

Übersehen von Cannabis-Clubs

Bedauerlicherweise wurde das Konsumverbot in Cannabis-Clubs während der Anhörung kaum angesprochen. Diese Clubs könnten eine Rolle in Präventionsstrukturen spielen, aber wenn Mitglieder nur sammeln und nicht vor Ort konsumieren dürfen, könnten problematische Konsummuster unbemerkt bleiben.

Die Herausforderung des privaten Cannabis-Austauschs

Stephan Pilsinger, ein CDU-Mitglied und bekannter Gegner der Legalisierung, hinterfragte die Durchsetzbarkeit eines Verbots des privaten Cannabis-Austauschs. Wurth antwortete, dass solche Austausche praktisch unkontrollierbar seien und nicht verboten bleiben sollten, wenn kein kommerzielles Interesse besteht.

Die "Bayern-Frage"

Die Linke Partei äusserte Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit einer rechtlichen Nord-Süd-Teilung in Deutschland, mit strengerer Durchsetzung und Strafen in einigen Regionen. Wurth betonte die Notwendigkeit einer einheitlichen Anwendung des CanG, um solche Unterschiede zu verhindern.

Harmonie und kritische Perspektiven

Die Gesamtatmosphäre der öffentlichen Anhörung war harmonisch, wobei sich kritische Sichtweisen mehr auf Details als auf grundsätzlichen Widerstand konzentrierten. Die Gesetzgeber werden nun die zahlreichen schriftlichen Einreichungen von Verbänden und Experten beraten, bevor sie endgültige Entscheidungen über den Gesetzentwurf treffen.

Auswirkungen für die Zukunft

Da Deutschland am Rande einer möglicherweise historischen Cannabisgesetzgebung steht, sind die Ergebnisse dieser öffentlichen Anhörung entscheidend. Die Diskussionen spiegeln einen Wandel hin zu einem nuancierteren Umgang mit Cannabis wider, der öffentliche Gesundheit, persönliche Freiheit und rechtliche Erwägungen in Einklang bringt.

Erwartung der endgültigen Abstimmung

Mit der endgültigen Abstimmung des Bundestags in Aussicht ist die Spannung unter Befürwortern und Gegnern deutlich spürbar. Die in den kommenden Wochen getroffenen Entscheidungen werden die rechtliche Landschaft von Cannabis in Deutschland für Jahre prägen.

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Robin Roy Krigslund-Hansen

Robin Roy Krigslund-Hansen

Über den Autor:

Robin Roy Krigslund-Hansen ist bekannt für sein umfangreiches Wissen und seine Expertise in den Bereichen CBD und Hanfproduktion. Mit einer Karriere, die sich über mehr als ein Jahrzehnt in der Cannabisbranche erstreckt, hat er sein Leben dem Verständnis der Feinheiten dieser Pflanzen und ihrer potenziellen Vorteile für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gewidmet. Im Laufe der Jahre hat Robin unermüdlich daran gearbeitet, die vollständige Legalisierung von Hanf in Europa zu fördern. Seine Faszination für die Vielseitigkeit der Pflanze und ihr Potenzial für eine nachhaltige Produktion veranlasste ihn, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben.

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